Der Fahrradweg für Redderse dauert noch etwas…

Bericht vom MSB am 6.9.2022

Auf der Sitzung des MSB am 6.9. wurde endlich mein Antrag für den Bau eines Fahrradweges bei Redderse behandelt. Eigentlich hätte er ja schon am 20.6. besprochen werden solle (siehe meinen früheren Blogeintrag). Die Debatte darüber war allerdings sehr kurz, insbesondere im Vergleich zu dem was sonst noch besprochen werden musste.

Als erstes gab es nämlich eine Diskussion mit dem Vertreter der Deutschen Reihenhaus, welche das Vorwerkgelände bebauen wird, um Details des Bebauungsplans, die meiner Meinung nach teilweise Zeitverschwendung war. Dann erfolgte die öffentliche Vorstellung des Feuerwehrbedarfsplan; unter anderem wird die Stadt Gehrden in den nächsten Jahren einen Wagen mit Drehleiter anschaffen, was, inklusive Training und Garage, wohl ca. 2 Millionen € kosten wird.

Das hat schon die Hälfte der Sitzung eingenommen, und dann erfolgt die Debatte über verschiedene Anträge zu Verkehrsangelegenheiten, unter anderem ein Dringlichkeitsantrag zur Schülerbeförderung der Grundschüler an der OBS. Mein Antrag wurde als vorletztes behandelt, vor dem Antrag des Jugendparlaments.  

Meine vorbereitete Rede zur Antragsbegründung findet sich weiter unten, aber aufgrund der begrenzten Zeit habe ich davon mündlich nur die wesentlichen Punkte gebracht. Die kurze Debatte des Antrags war insofern hilfreich, als dass von Melanie Greger (CDU) ein stichhaltiges Argument kam, auf das ich eingehen werde:  Der Ortsrat Redderse hatte sich nämlich für den Bau eines Fahradweges ausgesprochen, allerdings zuerst für den von Redderse Richtung Süden nach Degersen, während ich einen Fahrradweg am nördlichen Ortsausgang fordere.  Sollte das dann nicht die höchste Priorität haben?  

Tatsächlich hätte, auch für mich,  ein Fahradweg von Reddersen nach Degersen eine sehr hohe Priorität, nämlich als Teil eines Gesamtstrecke von Leveste bis zum Bahnhof nach Wennigsen. Dann könnte man in Zukunft, zumindest bei schönem Wetter, mit dem Fahrrad zum Bahnhof Wennigsen fahren, und von dort weiter mit der S-Bahn. Diese Strecke würde allerdings entlang der L390 führen, und deswegen wäre es wahrscheinlich die Aufgabe des Landes Niedersachsen, diesen Fahrradweg zu bauen – genauso wie es, bei manchen Varianten des von mir vorgeschlagenen Fahrradweges auch Aufgabe des Landes Niedersachsen sein würde, eine Teilstrecke des Fahrradweges am nördlichen Ortsausgang von Redderse zu bauen.  

Die Verwaltung müsste die Varianten für die Strecke des Fahrradweges abklären, und feststellen, wem die Grundstücke gehören – und wenn sie dem Land Niedersachsen gehören, als Teil der Landesstraße 390, dann müsste man Kontakt mit der zuständigen Behörde beim Land Niedersachsen aufnehmen. Es würde sich anbieten, dies erst für den kleinen Abschnitt am nördlichen Ortsausgang von Redderse zu klären; man könnte natürlich auch als Rat der Stadt Gehrden eine Resolution machen, welche die Landesregierung zum Bau eines Fahrradweges von Leveste nach Wennigsen (oder auch nur für den Teilabschnitt von Redderse nach Degersen) auffordert.

So oder so sollte es einen Beschluss des Rates dafür geben, um dem Anliegen den nötigen Nachdruck zu verleihen. Wie genau dieser Beschluss aussieht, dass hätte man ja im Ausschuss besprechen können – wenn Zeit, und bei den anderen Parteien, Interesse daran beständen hätte. So wird sich dieser Beschluss bis nach der Fertigstellung des Verkehrskonzeptes verzögern, wenn überhaupt. Ich rechne durchaus damit, dass es irgendwann eine erfolgreiche Initiative geben wird, Fahrradwege von Redderse nach Gehrden, und von Redderse und Leveste nach Wennigsen, zu bauen. Bislang hat sich noch niemand dagegen ausgesprochen. Es ist allerdings noch lange nicht absehbar, wann das der Fall sein wird.  

Dies ist die Rede, die ich vorbereitet hatte:

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, Liebe Ratskolleginnen und -Kollegen, Liebe Anwesende,

nach der Vertagung um letzten MSB findet jetzt endlich die Debatte statt, auf die ich mich damals schon vorbereitet hatte. Im Ausschuss wurde damals die Forderung nach einem Fahrradweg von Redderse nach Gehrden zwar nicht diskutiert – allerdings in der allgemeinen Öffentlichkeit. Eine Aussage wie die, dass „das Radwegenetz“ in Gehrden „gut ausgebaut sei“ wird wohl kaum noch fallen – dass ein Ortsteil, nämlich Redderse, nicht an das Radwegenetz angeschlossen ist, ist inzwischen anerkannt.

Das heißt nicht, dass es anderswo in Gehrden keinen Handlungsbedarf beim Ausbau von Fahrradwegen bestehen würde; entlang des Stadtwegs ist ein Fahrradstreifen aus Sicherheitsgründen sicherlich nicht ausreichend, und von den anderen Ortschaften gibt es teilweise nur einen Fahrradweg nach Gehrden, der, je nachdem, wo genau man hinwill, einen Umweg erfordert.

Man müsste aber nicht erst ein Gutachten im Auftrag geben, um zu wissen, dass das Unfallrisiko bei Redderse, wo sich Fahrradfahrende (und ggf. sogar Fußgänger) die Straße mit schnell fahrenden Autos teilen müssen, besonders hoch ist. Dies sollte das wichtigste Anliegen beim Ausbau der Fahrradwege in Gehrden sein sollte. Es ist nicht nötig, dafür erst die Ergebnisse des Verkehrskonzeptes abzuwarten

Das einzige andere Anliegen, dass eine vergleichbare Priorität hätte, wäre der Bau eines Fahrradweges entlang der L390 von Leveste über Redderse bis zum Bahnhof in Wennigsen. Hier stellt sich allerdings die gleiche Frage wie bei meinem Antrag: Das Land Niedersachsen ist doch für den Bau eines Fahrradweges entlang einer Landesstraße zuständig, oder? Selbst wenn wir das hier beschließen wollen: Die Kommune Gehrden dürfte dort wahrscheinlich gar keinen Fahrradweg bauen.

Um dies genauer zu klären müsste sich jemand damit intensiv beschäftigen, und zwar jemand von der Stadtverwaltung. Ich kann mir zwar als Kommunalpolitiker raussuchen, welche Breite für einen Radweg empfohlen wird – 2 bis 2,5 Meter pro Spur, plus einen Sicherheitstrennstreifen von 75 cm – aber ich verfüge natürlich nicht über eine metergenaue Karte von Redderse, bei der die Eigentümer der jeweiligen Grundstücke verzeichnet sind.

Insbesondere wäre es nicht angebracht, wenn ich als einfaches Ratsmitglied die Eigentümer fragen würde, zu welchem Preis sie ggf. bereit wären, einem 4-6 Meter breiten Streifen ihres Ackers entlang der Straße für den Bau eines Fahrradweges zu verkaufen – aber die Verwaltung kann dies machen. Um die Verwaltung öffentlich zu beauftragen, wäre es sinnvoll, wenn der Rat dies beschließt. Deswegen dieser Antrag!

Ein Wort noch zu den Kosten: Welcher Arbeitsaufwand bei der Verwaltung durch diesen Antrag entsteht, das kann ich bislang nur schwer abschätzen. Mit etwas Glück würde uns allerdings als Kommune der Fahrradweg selbst nicht viel kosten; die Förderung das Fahrrads ist inzwischen ein politisches Ziel von Region, Land und Bund, und es ist zu hoffen, dass man für den Bau eines Fahrradweges Fördergelder bekommen kann. Dafür sollte allerdings das Konzept für einen Fahrradweg im Vorfeld soweit ausgearbeitet sein, dass man es innerhalb der Antragsfrist fertig stellen und einreichen kann. Deswegen wäre es an der Zeit, mit der Arbeit an diesem Konzept anzufangen!

Danke für ihre Aufmerksamkeit!

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